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den zahlreichen Anwesenden einstimmig ein Kriegszug gegen die Ungläubigen beschlossen. Weil sich die Teilnehmer ein Kreuz auf die Schulter hefteten, so nauute man sie Kreuzfahrer, das Unternehmen aber Kreuzzug.
Unter großen Hoffnungen setzte sich im Jahre 1096 das wohl-ausgerüstete Kreuzheer in Bewegung; es zählte etwa 500 000 Streiter. Gottfried v. Bouillon, Herzog von Lothringen, war der Hauptführer. Ein Teil des Heeres zog die Donau hinab gegen Konstantinopel, ein anderer Teil fuhr zur See dahin. Auf dem Wege durch Kleinasien rafften die fortwährenden Kämpfe mit den heimtückischen Türken, sowie Krankheiten und Hungersnot die meisten Kreuzfahrer hinweg. Erst im Jahre 1099 erreichte das bis auf 30000 Mann zusammengeschmolzene Kreuzheer Jerusalem. Nach einer Belagerung von 30 Tagen wurde die stark befestigte und gut verteidigte Stadt mit beispielloser Tapferkeit erstürmt. Schrecklich war das Los der Besiegten, fast alle wurden getötet. Endlich war die Rachgier der Christen gestillt, und sie zogen in feierlicher Prozession zur hl. Grabkirche, um Gott für seinen Beistand zu danken. Gottfried wurde nuu zum König ausgerufen; aber er nannte sich nur „Beschützer des hl. Grabes", weil er da keine Königskrone tragen wollte, wo Christus unter einer Dornenkrone geblutet hatte. Leider starb er schon im nächsten Jahre. Sein Bruder Balduin folgte ihm als Herrscher und nahm den Königstitel an.
3. Weitere Kreuzzüge wnrden später unternommen, weil die Türken das neue christliche Königreich durch Angriffe immer bedrohten. Auf deutscher Seite unternahmen die Hohenstaufen Konrad Iii., Friedrich Barbarossa und Friedrich Ii. Kreuzfahrten. Im Jahre 1212 kam sogar ein Kinderkreuzzug zu stände. Viele Tausende von Knaben und Mädchen, Jünglingen und Jungfrauen zogen aus Deutschland und Frankreich fort, um „das hl. -Kreuz" zu gewinnen. Aber gar bald hatten die meisten von ihnen ihren Untergang gefunden, und nur wenige kehrten in die
Heimat zurück. — Auch die übrigen Kreuzzüge hatten keinen Erfolg,
und die Christen konnten das hl. Land nicht behaupten. Im Jahre 1291 fiel ihre letzte Besitzung, die Festung Akkon, an die Türken zurück.
Heute noch ist das Land in bereit Gewalt.
4. Folgen. Das Abenblanb brachte für die Kreuzzüge ungeheure Opfer an Gut und Blut und konnte sich trotzbem nicht in beit dauernden Besitz des hl. Landes setzen. Aber in vielen Beziehungen hatten diese Züge boch auch ihr Gutes. Zunächst besörberten sie Hattbel und Gewerbe in großartigem Maße. Sie erschlossen nämlich bert Weg nach
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Extrahierte Personennamen: Gottfried_v Gottfried Christus Balduin Konrad_Iii Konrad Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Friedrich_Ii Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Lothringen Donau Konstantinopel Jerusalem Deutschland Frankreich
Autor: Hohn, Karl Friedrich, Müller, Johann Kaspar
Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
44
Vorläufiger Begriff
Bald nach ihm trat bey den Griechen in Kleinasien
der große Dichter Hormrus auf. Er besang die
Helden des Kriegs, durch welche das trojanische
Reich zerstört worden war. Die, obschon roman-
hafte, Geschichte jenes Kriegs brachte zuerst eine zu-
verläßigere Zeitrechnung auf. Diese wurde noch
sicherer, als am Ende dieses Zeitraums die Berech-
nung nach Olympiaden (von welchen die Alten die
historische Zeit anfangen) und mit den folgenden die
Aeren von Roms Erbauung und Navonaffars
Regierung zu Babylon anfingen.
Vierter Z e i t r a u m.
2. d. W. Von Romulus bis Kyrus, oder
3*31*3446. t)on Roms Stiftung bis zur Errichtung
des größern persischen Reichs, ungefähr zweyyun-
hunderc Jahre lang, bls etwa sechshalbhundert
Jahre vor Christus. Die Einwohner des neuer-
bauten Roms erhielten vom Numa Religion und
Gesetze, sie erweiterten auch unter den folgenden Kö-
nigen ihr Gebiet durch Ueberwaltigung benachbarter
Völker. Aus dem ehemaligen assyrischen Reiche er-
wuchsen nach und nach drey neue: das neue assyri-
sche unter dem Pyul; das neue babylonische un-
ter dem Nabonassar; und das modische vom De-
joces an, dessen Nachfolger das assyrische überwäl-
tigten. Der assyrische König Saimanassar richtete
das israelitische, und der babylonische Monarch Ne-
bukadnezar (Nabuchodonosor) das jüdische Reich zll
Grunde. Jesaias und die meisten andern Prophe-
ten der Israeliten weissagten um diese Zelt. Aegyp-
tens Geschichte wird zwar zusammenhängender seit dein
Psammrtichus; allein dieser blühende ^Ltaat gerieth
durch innerliche Unruhen und auswärtige Kriege zu-
letzt in Verfall. In eben diesem Zeiträume nahmen
die Scythen in Asien, und die Gelten (Kelten) in
Europa
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Autor: Hohn, Karl Friedrich, Müller, Johann Kaspar
Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
46 Vorläufiger Begriff
unterstützte Perikles. Pythagoras wurde der Stif-
ter der italischen Philosophen-Secte. Der weise
Sokrates trug eine bessere Religion und Moral vor;
sein Schüler Placo war ein glücklicher Lehrer vieler
Griechen. Herodocus wurde der Vater der Ge-
schichte, und Hippokrates der Arzneykunde. Die
Dichtkunst kam durch den Sophokles und andere
zu einer großen Vollkommenheit. Allein eben diese
Griechen schwächten sich bald selbst durch Zwietracht
und Kriege, so daß Philipp, König von Macedo-
nien, sie desto leichter ihrer Freyheit berauben konnte.
Indessen hoben die Römer die königliche Regie-
rung bey sich auf, und übertrugen Eonftstn, auch
andern obrigkeitlichen Personen, die höchste, aber ein-
geschränkte Gewalt. Aus Griechenland holten sie
sich Gesetze. Mit den italienischen Völkern führten
sie fast beständige und siegreiche Kriege. Ein Theil
der Juden kehrte im Anfänge dieses Zeitraums aus
dem babylonischen Reiche in ihr Vaterland zurück;
daselbst hatten sie an Esdra einen Wiederhersteller
ihres Gottesdienstes und ihres Staates, welche linter
persischer Botmäßigkeit fortdauerten. So brachte auch
Confueius (Kougfutzee) zu diesen Zeiten die noch
herrschende' Religion von Sina, dessen Geschichte
nun erst zuverläßig wird, zuerst in Aufnahme.
Sechster Z eitr au m.
2- d. W. Von Alexander bis auf Christus, oder
3648*398;. von der makedonischen Herrschaft in drey
Welttheilen bis zum Ursprünge des Christenthums.
Er begreift beynahe die letzten viertbalbhundert
Jahre vor Christus in sich. Der macedonische Held
Alexander eroberte nun das persische Reich unter dem
Darius Codomannus, und dazu noch andere Län-
der in Asien, wie auch Aegypten; erhielt die Griechen
in der Abhängigkeit, und machte zugleich ihre Künste
weit
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Extrahierte Personennamen: Philipp Philipp Sina Alexander Alexander Christus Alexander Alexander Darius_Codomannus Darius
Extrahierte Ortsnamen: Griechenland Christenthums Asien
Autor: Hohn, Karl Friedrich, Müller, Johann Kaspar
Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
der Weltgeschichte. 55
Ansehen sehr beförderlich waren, dagegen den Euro-
päern unermeßlichen Nachrheil verursachten; aber doch
auch viele merkwürdige Veränderungen unter ihnen
bewirkten. Mit diesem geistlich-weltlichen Reiche stan-
den die übrigen in Europa.stets in Verbindung und
Streit, wurden auch durch 'dasselbe mancher wichtigen
Rechte beraubt. Deutschland, bisher von sächsischen
«nd fränkischen Kaisern beherrscht, wurde nun von
schwäbischen, habsburgischen und andern Fürsten
regiert, wurde ein Wablreich, blieb zerrüttet durch
öffentliche Unsicherheit, bekam bestinunte Kurfürsten,
verlor aber die Schweiz, die sich zu einem vereinig-
ten Freystaat bildete. Die Nachkommen der West-
gothen in Spanien, die sich bisher in verschiedenen
kleinen Reichen gegen die Araber behauptet und ver-
größert hatten, machten nun der Herrschaft derselben
in ihrem Vaterland ein Ende, und ganz Spanien
wurde ein christliches Reich. Sicilien und Por-
tugal wurden Königreiche, und Dänemark, Nor-
wegen und Schweden zu einem Reiche vereinigt.
Durch einen sehr ansgebreiteten Handel zur See blü-
heten jetzt Venedig und Genua. Allein das lange
schon ohnmächtige griechische Reich wurde endlich
von den osmamschen Türken, die zuerst in Klein-
asten, und bald darauf in Europa ihren Staat fest
gründeten, gänzlich erobert. Auf der andern Seite
stürzten die mogolischen Weltstürmer unter dem
Dschingiskan und Timur viele andere Reiche, und
besonders das Cbalrfat, um. Doch brachte der Un-
tergang des griechischen Kaiserthumö die griechischen
Flüchtlinge und mit ihnen den Geschmack an einer
bessern Gelehrsamkeit wieder in die Abendländer. Die
Vuchdruckerkunst, die um gleiche Zeit von Gutten-
berg erfunden und bald sehr vervollkommnet wurde,
beförderte die wieder austebenden Wissenschaften un-
gemein. Nun lernten auch die Europäer durch den
Colon
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Deutschland Spanien Spanien Sicilien Schweden Venedig Genua Europa
Autor: Hohn, Karl Friedrich, Müller, Johann Kaspar
Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
26 Vorläufiger Begriff
Men es *) oder Min ihr erster König gewesen seyn.
Lange lebten sie unter vielen kleinen, auch zum Theile
ausländischen Fürsten; aber vom Sesostris an, wur-
de ihr Staat auf eine sehr geraume Zeit mächtig und
blühend. Ihre zuverläßige Geschichte fängt eigentlich
mit dem Psammitichus an. Sie haben wenig Er-
oberer, aber desto mehr Gesetzgeber, und für ihr Land
auch auf mancherlei) Art wohlthätige Fürsten ge-
habt. Bey ihnen sind sehr weise Gesetze aufgekom-
men; die meisten Wissenschaften und Künste sind
von ihnen erfunden oder erweitert, auch auf die
übrige Welt gebracht worden. Aber die Erfindun-
gen, mit welchen sie den Götzendienst ausfchmückten,
gereichen ihnen am wenigsten zur Ehre. Nach einer
Dauer ihres Reiches von mehr als sechszehnhundert
Jahren, geriethen sie unter die Botmasigkeit der Per-
ser, und blieben seitdem stets einer fremden abwech-
selnden Oberherrschaft unterthänig. Ein Schatten
dieses Volkes sind noch die Koptc'tl.
Hebräer oder Xx. Zwischen diesen berchen Völkern ka-
Ilraelitcn. mm nacfy zweytausendsten Jahre der
Welt, die Hebräer oder Israeliten zum Vorschein.
Abraham, ihr Stammvater, zog mit seiner Familie
in Kanaan herum; aber vierthalbtaufend Jahre nach
ihm, wurden seine zu einem mächtigen Volke ausge-
wachsenen Nachkommen vom Moses der Gewalt der
Aegyptier entrissen. Dieser ihr Erretter, ihr Heer-
führer, ihr Gesetzgeber und Lehrer, ist auch der älte-
ste Geschichtschreiber der Welt, ohne den uns alle
frühere Jahrhunderte unbekannt seyn würden. Das
von ihm gebildete Volk nahm Kanaan in Besitz,
wählte
*) Es ist wenigstens höchst wahrscheinlich, daß dieser Men es
keine wirkliche Person, sondern, wie noch andere vorgegebene
Pharavne, eine bloße Geburr unrichtig ausgclcgter Hierogly-
phenbildcr ist.
20. Gehören die Hebräer oder Israeliten auch unter die merk*
würdigsten Volker? — und warum?
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Autor: Hohn, Karl Friedrich, Müller, Johann Kaspar
Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
der Weltgeschichte. 27
wählte sich Könige, unter denen David und Salomo
waren; trennte sich uneinig rn zwcy Reiche, und
wurde zuletzt von den Assyriern und Babyloniern aus
seinem Vaterlande fortgerissen. Nach siebzig Jahren
kam es zum Theile in sein Vaterland zurück, stand
unter verschiedenen fremden Oberherren, einige Zeit
auch unter einheimischen; bis es siebzig Jahre nach
Christi Geburt unter alle Völker zerstreuet wurde, ohne
doch seine eigenen Gesetze und Sitten jemals zu ver-
lieren. Dieses Volk hat bis gegen das viertausendste
Jahr der Welt eine erweißstche göttliche Qffenba-
rung über die Religion genossen, und sich von al-
len andern Völkern durch seine Versagungen sehr un-
terschieden. Es hat außer der Viehzucht und dem
Landleben, auch einige Künste des Witzes und der
Hände bearbeitet. Aber einer seiner größten Vorzüge
ist dieser, daß es für die übrige Welt sichere
Nachrichten und lehrreiche Begriffe von unge-
mein vielen wiffenswürdigen Dingen/ aus den
ältesten Zeiten, gufbehglten hat.
Phönieicr. Xxi. An die Israeliten grenzten seit
Abrahams Zeiten, längs dem mittelländischen Mee-
re, die Phönicier, ebenfalls ein beträchtliches Volk
in der Weltgeschichte. Durch ihre sehr ausge-
breitete Handlung und Sch'ffsahrt behaupte-
ten sie frühzeitig und lange einen Vorzug fast über
alle andere Völker; waren in vielen Künsten trefflich
geübt, auch in den Wissenschaften erfahren, und
vermuthlich die Erfinder der Schpeibekunst. Ihre
Seefahrten machten die Welt bekannter; sie streuten
in derselben zugleich mancherlei) Kenntnisse, Waaren,
Bequemlichkeiten und Begriffe der Pracht aus. Aber
ungefähr dreyhundert Jahre vor Christi Geburt, ha-
den die Perser und Macedonier den Untergang dieses
Volkes
21. Was hat die Phönieiex berühmt gemacht? — Was stammt
noch von ihnen für ein merkwürdiges Volk ab?
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Extrahierte Personennamen: David David Abrahams Christi
Autor: Hohn, Karl Friedrich, Müller, Johann Kaspar
Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Zs Vorläufiger Begriff
Italien bezwungen, sodann die Karthager, die Grie-
chen und Macodomer, nebst vielen andern Völkern,
überwältigt, den schönsten und größten Theil der be-
kannten Welt erobert, allgemeine Bewunderung und
Furcht erregt; aber endlich durch bürgerliche Kriege
und andere Ursachen stch selbst so sehr geschwächt,
daß um die Zeit Christi schon der Grund zum Ver-
falle ihres Staats gelegt war» Sie waren in den
erstell fünfhundert Jahren nur Krieger und Eroberer,
fast ohne Wissenschaften und Künste; aber nichtohne
eine weise Staatsverfaffung, Gesetze, Sitten und
fugend Don den überwundenen Griechen lernten
sie zuletzt auch jene Größe des Geistes kennen, und
wurden sehr glückliche Nachahmer derselben in den
meisten Werken des Bestandes, des Witzes und der
Einbildungskraft. Ihnen waren sie auch vornehmlich
ihre Religion schuldig. Durch ihre Siege in Asien
wurden sie mit der Ueppigkeit bekannt; diese öffnete
jedem Laster den Eingang, ihr unüberwindlicher Eifer
für Vaterland und Freyheik fiel, und sie wütheten
selbst gegen einander, um einen Staat zu zerstören,
den vielleicht nichts würde haben zu Grunde richten
können.
Perser. Xxiv. Auch die Perser waren eines
von den herrschenden Völkern dieser alten Zeiten.
Nach vielen Jahrhunderten, die sie ohne ausgebreite-
ten Ruf, und zum Theile andern asiatischen Völkern
unterworfen, zugebracht hatten, wurde Kyrus, sechst-
halbhundert Jahre vor Christi Geburt, der Stifter
ihre/ gewaltigen Monarchie. Unter ihm und seinen
Nachfolgern eroberten sie einen sehr beträchtlichen Theil
von Asien, außerdem Aegypten, Makedonien, und
andere
24. Gab es noch ein asiatisches Volk in den alten Zeiten, dar
große Bewegungen in der Welt erregt hat ? — Welches ist
die Geschichte der Perser? ^ und ihrer Nachfolger, der
Parthcr?
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Extrahierte Personennamen: Christi Kyrus Christi
Extrahierte Ortsnamen: Italien Asien Asien Makedonien
Autor: Hohn, Karl Friedrich, Müller, Johann Kaspar
Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
7»
Weltgeschichte. Erster Haupttheil.
I. d. D. seine ganz ausserordentliche Fruchtbarkeit
1657*2452. machen, die den Ausländern so gut zu stac-
ten kam. Die Aegypticr selbst aßen wegen ihres hei-
ßen Klima sehr wenig. So wurde der erste Einsied-
ler Paul, der nichts als Wasser trank und Datteln
aß, 113 Jahre alt. Diesem sonst so glücklichen Lande
fehlten nur Metalle und Waldung; deswegen konn-
te eö seine zu!N Seehandel so treffliche Lage wenig
nutzen, deswegen mußte es mit Steinen bauen, eine
Noch, die nachher zu der Größe des Reiches nicht
wenig beitrug.
Man theilt das Land gewöhnlich in drey unglei-
che Theile. I. In Sberägypten oder Thebais;
darin war die Hauptstadt Tbeben (Diofpolis, The-
feac) längs den beiden Nilufern, wo jetzt die beiden
Dörfer Oksor sind. Kambyses fing ihre Zerstörung
an, und barbarische Unmenschen, wie er, vollendeten
sie. Dessen ungeachtet ist sie noch die älteste und
prachtvollste Reliquie der Welt und ein wahres Kabi-
net der Kunst. Ihre Trümmer, deren Größe und
Pracht erst vor kurzem, und vorzüglich durch Fran-
zosen und Britten, recht bekannt wurden, weil sich
reisende Europäer selten über Kñbira hinauf wagten,
sind weit herrlicher, als alle Bautrümmer der berühm-
testen und kunstverständigsten Völker des Alterthums.
Kein Erdbeben, keine Nässe hat sie zeither, in einem
so langen Zeiträume, versehrt, keine Barbarei hat
sie zernichtet. Thebens Astronomen verdankt die Welt
das bis auf 11 Minuten, 3 Sekunden wahre Son-
nenjakr. Eudox brachte es nach Griechenland, Cä-
sar nach Italien. Unter den Macedoniern warpto-
lemais die Hauptstadt in Oberägypten. Ii. In Mit-
lelägypten oder Heptanonns. Seine Hauptstadt
war Memph's, welche bald zur Residenz wurde,
und Thebens Glanz verdunkelte. Hier stehen noch
Pyramiden, Felsen der Kunst, deren verschiedene
500
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
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Autor: Hohn, Karl Friedrich, Müller, Johann Kaspar
Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
39
der Weltgeschichte.
zwungcn, und zur Annahme des Christenthums ge-
nöthigt. Es wurden auch die übrigen dieser Völker,
welche zum Theil bis jetzt unabhängige Staaten ge-
stiftet haben, bald zu dieser Religion gebracht. Und
bis auf unsere Zeiten sind die Slaven eines der zahl-
reichsten Völker in Europa.
Türken. Xxxi. Bald darauf machten zwey
Völker Asiens diesen Welttheil bekannter, und er-
schütterten ihn sowohl als Europa, durch ihre kriege-
rischen Thaten. Beyde waren tatarischen Ursprungs,
aus einem Völkerstamme, der ehemals der scythische
geheißen hatte, und aus welchem schon im vierten
und fünften Jahrhunderte nach Christi Geburt, die
Hunnen nach Europa gezogen waren, wo sie ihr
mächtiges, den Römern sehr schädliches Reich noch
weiter ausgebreitet hatten; im neunten aber, die Un-
garn Herren eines Theils von Pannonien geworden
waren. Eine solche Gattung von Tataren vom kas-
pischen Meere her, die Türken, gründeten seit dem
zehnten Jahrhunderte einige ansehnliche Reiche in
Aßen, deren Länder sie den Arabern und griechischen
Kaisern entrissen. Abcr keines erhielt sich, als das
-Osmanische, seit dem Anfänge des vierzehnten Jahr-
hunderts. Es richtete das griechische Kaiserthum zu
Grunde, pflanzte seine Herrschaft und den mahome-
danischen Glauben in drey Welttheilen fort, und
würde Europa noch fürchterlicher geworden seyn, wenn
nicht Ungarn, Perser und Russen seine Eroberungen
begränzt hätten.
Mogolen. Xxxiii. Das andere dieser tatarischen
Völker
31. Sind außerdem noch asiatische Völker in der neuern Weltge-
schichte wichtig? — Welche Thaten haben die Türken ver-
richtet?
32. Wann fingen die Mogolen an, sich hervorzuthun? — Wel-
che waren die Stifter ihres Reichs? — Wie weit erstreckte
es sich? — Und wie viel hat sich davon erhalten? — Wel-
ches Volk hat besonders die ehemalige Eroberung der Mogo?
len, Sina, unter sich gebracht?
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Extrahierte Personennamen: Sina
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europa Christi Europa Pannonien Europa
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Extrahierte Personennamen: Sina
Extrahierte Ortsnamen: Asien
Uno_Europa Tibet Ostindien Europa